Gerade
aus Rinteln zurückgekommen, wurde mir von Pastor G. vorgeschlagen,
bei einer Zeltmission in Verden (an der Aller) mitzuhelfen.
Sozusagen als krönender Abschluss meiner dreimonatigen
Praktikumszeit. Ich erklärte mich einverstanden, zumal ich mich mit
dem dortigen Pastor Hartmut S. ganz gut verstand und auch schon und
auch schon einmal in der dortigen Gemeinde gepredigt hatte.
So
reiste ich Sonntags morgens dort an, predigte im Morgengottesdienst
und verbrachte einen schönen Nachmittag im Kreis der
Gemeindemitglieder. Abends begann dann der Zeltaufbau auf einem
größeren Platz in der Nähe der Verdener Jugendherberge.
Ich
erspare mir die Einzelheiten des Aufbaus eines Zeltes von ca.
50x20qm, aber das ist schon wirklich eine sehr aufwendige Sache.
Zumal dies alles von Freiwilligen bewerkstelligt wurde, und nicht
etwa von erfahrenen Fachkräften.
Überhaupt
ist Freiwilligkeit der Mitarbeiter bei so einer Zeltmission Trumpf.
Niemand, bis auf den Hauptredner, erhielt hier einen Lohn. Und auch
da dürfte es sich mehr um eine Aufwandsentschädigung gehandelt
haben.
Nach
etwa drei Tagen stand dann das Zelt mit allem Drum und Dran, und ich
wechselte vom bequemen Bett im Hause von Pastor S. mit Luftmatratze und
Schlafsack ins Zelt. Denn die teure Tonanlage sollte fortan tagsüber
- und vor allen Dingen nachts - nicht unbewacht bleiben.So
hielt ich mich die nächsten zehn Tage fast ausschließlich im oder
in der Nähe des Zeltes auf.
Zu meiner Überraschung erschien am
ersten Abend Peter, ein jüngeres Gemeindemitglied, mit einem jungen
Schäferhund im Zelt und teilte mir mit, dass er ebenfalls die
nächsten zehn Tage nachts Wache halten würde.
So
weit ich das verstanden habe, war er von niemanden dazu aufgefordert
worden. Es war seinen eigenen Überlegungen oder vielleicht auch
einer göttlichen Eingebung entsprungen.
Jedenfalls war dies sehr hilfreich und ich bin heute der Ansicht,
dass solche Wachen immer zumindest zu zweit gemacht werden sollten.
Denn so ganz ungefährlich ist die Sache nicht, wie sich später noch
zeigen sollte.