Mittwoch, 12. Juli 2017

Der unbekannte Gott und der Ruf zur Umkehr

Der ganz normale Mensch lebt sein in der Regel nach Gutdünken und Notwendigkeit, ohne eigentlich so richtig zu verstehen, was das Alles auf Erden hier eigentlich soll. Man lebt um zu sterben und wenn man Pech hat, ist auch noch die vergönnte Zeitspanne mit reichlich Leiden angefüllt.
     Ich kann sagen, dass dies der Zustand war, in dem ich mich zwischen dem 15 - 27. Lebensjahr befunden habe. Irgendwie ergab alles keinen rechten Sinn! Und eine Lösung oder glücklichere Tage schienen nicht in Sicht!
     Heute, 33 Jahre später, sehe ich die Sache etwas anders. Ich weiß heute, dass mir damals etwas ganz Entscheidendes fehlte: eine persönliche Beziehung zum Schöpfer dieser Welt!
 Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr; kein Gott ist außer mir. (Jesaja 45,5)
Ein Satz wie ein Donnerschlag! Der biblische Gott duldet keine andere Autorität neben sich und läßt es uns unmissverständlich durch seinen Propheten wissen! Aber, - und diese Frage ist legitim - gibt es IHN denn überhaupt?
   Diese Frage lässt sich sicherlich nicht so mir nichts, dir nichts beantworten. Ich jedenfalls hätte diese Frage in den Jahren zwischen 15- 27 weder mit Ja noch mit Nein beantworten können. Und ich vermute mal, dass es den Meisten so geht, die diesen Artikel hier lesen. 

Gut, nehmen wir also (als Arbeits-Hyphothese ) mal an, dass es  dieser Gott der Bibel tatsächlich existiert. Was will ER dann von uns Menschen?
   Der Apostel Paulus hat es den Athenern mal so erklärt:
... als ich durch eure Stadt ging und mir eure Heiligtümer ansah, da habe ich sogar einen Altar gefunden, auf dem stand: ›Für einen unbekannten Gott.‹ Diesen Gott, den ihr verehrt, ohne ihn zu kennen, möchte ich euch nun bekannt machen.
24 Es ist der Gott, der die Welt und alles, was in ihr ist, geschaffen hat. Dieser Herr des Himmels und der Erde wohnt nicht in Tempeln, die Menschen gebaut haben.
25 Er braucht auch nicht die Hilfe und Unterstützung irgendeines Menschen; schließlich ist er es, der allen das Leben gibt und was zum Leben notwendig ist.
26 Aus dem einen Menschen, den er geschaffen hat, ließ er die ganze Menschheit hervorgehen, damit sie die Erde bevölkert. Er hat auch bestimmt, wie lange jedes Volk bestehen und in welchen Grenzen es leben soll.
27 Das alles hat er getan, weil er wollte, dass die Menschen ihn suchen. Sie sollen mit ihm in Berührung kommen und ihn finden können. Und wirklich, er ist jedem von uns ja so nahe!
  30 Bisher haben die Menschen das nicht erkannt, und Gott hatte Geduld mit ihnen. Aber jetzt befiehlt er allen Menschen auf der ganzen Welt, zu ihm umzukehren.
31 Denn der Tag ist schon festgesetzt, an dem Gott alle Menschen richten wird; ja, er wird ein gerechtes Urteil sprechen, und zwar durch einen Mann, den er selbst dazu bestimmt hat. Er hat ihn darin bestätigt, indem er ihn von den Toten auferweckte.  (Apostelgeschichte 17)
 Kurzum, jener unbekannte (biblische) Gott erwartet die Umkehr der Menschen zu IHM hin. Und wie das  geschehen soll? Kurz gesagt: Über Jesus!





Freitag, 16. Juni 2017

Die biblische Botschaft in einem Satz

Ich bin für Dich gestorben!

 "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!" so läßt Goethe seinen Heinrich Faust sagen. Aber gilt das auch noch für das heutige Europa? Kennen die Menschen eigentlich noch die christliche Botschaft?
    
Hier wird sie etwas ausführlicher in drei Hauptsätzen erklärt:

1. (Wir) sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den wir vor Gott haben sollen (Römer 3,23a)
2. (Wir) werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.  (Römer 3,22)
3. Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. (Römer 5,23b)

Wenn man so will beschreibt HS 1 den Ist-Zustand des normalen Menschen. Er ist ein Sünder und lebt demzufolge in einer Gottesferne, ohne Aussicht auf ewiges Heil
   HS 2 zeigt den göttlichen Ausweg. Man kann durch die durch Jesus Christus erwirkte Erlösung vor Gott gerecht werden.
   Allerdings nur, - so heißt es in HS 3 - wenn man an Jesus auch glaubt.

Hm, mag jetzt manche(r) denken, die Botschaft les ich schon, allein mir fehlt der Glaube (an Jesus). Und überhaupt, woher soll ich wissen, dass die Botschaft wirklich stimmt?
   Dies ist in der Tat ein doppeltes Problem:
1. Woher soll ich wissen, ob die biblische Botschaft stimmt?
2. Und wenn sie stimmt, wie gelange ich den erlösenden Glauben, ohne mir selber etwas vorzumachen?
Letztendlich wird einem nichts Anderes übrig bleiben, als zum Kreuz Jesu zu kommen und dort seine Sünden zu bekennen. Dann liegt der Ball in Gottes Spielfeld auch eine biblische Verheißung einzulösen:


 Als persönliche Ermutigung möchte ich bezeugen, dass es bei mir funktioniert hat: Tiefer innerer Frieden
  

Samstag, 20. Mai 2017

Des Pudels Kern





Als Faust sich mit seinem Diener Wagner am Ostermorgen auf einen Spaziergang begibt, werden sie von einem herrenlosen Pudel verfolgt. Während Faust ob des seltsamen Verhalten des Hundes etwas irritiert ist und Geister-spiel vermutet, bleibt Wagner nüchtern-rationalistisch: " Ich sehe nur einen Pudel!"
   Faust kann bei genauerer Betrachtung auch nur noch ein Tier erkennen und beschließt, dem herrenlosen Hund ein Zuhause zu geben. Da allerdings zeigt sich, dass sein erstes Gefühl doch nicht getrogen hatte. Während er über den ersten Vers des Johannesevangeliums: Am Anfang war das Wort nachsinnt, beginnt der Pudel sich störend bemerkbar zu machen:
Soll ich mit dir das Zimmer teilen,
Pudel, so laß das Heulen,
So laß das Bellen!
Solch einen störenden Gesellen
Mag ich nicht in der Nähe leiden.
Einer von uns beiden
Muß die Zelle meiden.
Ungern heb ich das Gastrecht auf,
Die Tür ist offen, hast freien Lauf.
Aber was muß ich sehen!
Kann das natürlich geschehen?
Ist es Schatten? ist's Wirklichkeit?
Wie wird mein Pudel lang und breit!
Er hebt sich mit Gewalt,
Das ist nicht eines Hundes Gestalt!
Welch ein Gespenst bracht ich ins Haus!
Am Ende hat sich der Pudel in Mephisto - als einen fahrenden Scholastikus - verwandelt und Faust ruft erstaunt aus: "Das also ist des Pudels Kern!
    Gewiß , eine fiktive Geschichte. Aber ist sie wirklich so weit von der Realität entfernt? Spürt  der geistergläubige Esoteriker nicht intuitiv etwas von Dingen, die der nüchterne Rationalist/Naturalist gerne als Spinnerei abtun möchte?
   Ich selber geriet auf solche Weise einmal in teuflische Verstrickungen: Im Banne des Bösen (anclicken)
   
    

Montag, 6. März 2017

Die Gegenwart Gottes - 1 -: Die unheilbringende Bundeslade






In ihrem Größenwahn reden sie sich ein: "Wie sollte Gott uns zur Rechenschaft ziehen? Wo er doch gar nicht existiert!« (Psalm 10,4)
In einer gewissen Weise mag man es Menschen nachsehen, wenn sie nicht an die Existenz Gottes glauben. Oft fehlt es in ihnen schlichtweg an einer grundlegenden und eindeutigen Erfahrung der Nähe und Gegenwart Gottes. 
  Die Gegenwart Gottes? Wie soll die denn erkennbar sein? Erscheint ER einem persönlich? Spricht Er mit einem? Oder wie ist das gemeint?
  Persönlich bin ich der Ansicht, dass sich die Gegenwart Gottes auf vielfältige Weise zeigen kann. Im folgenden ein kleines biblisches Beispiel

Die unheilbringende Bundeslade

 Israel hatte wieder einmal gegen Gott gesündigt und und so traf sie - wie im Gesetz Mose und durch einen Propheten angekündigt - das Gericht Gottes. Sie wurden von den Philistern geschlagen:
Als das Heer geschlagen ins Lager zurückkam, fragten sich die Ältesten des Volkes: »Warum hat der Herr das zugelassen? Warum konnten uns die Philister heute besiegen?« Sie berieten sich und beschlossen: »Wir wollen nach Schilo senden und die Bundeslade ins Lager holen! Dann wird der Herr mitten unter uns sein und uns gegen unsere Feinde helfen.«(1. Samuel 4)
Der Gedanke war im Grunde genommen nicht ganz abwegig, denn die Bundeslade galt als erkennbares Zeichen der Gegenwart Gottes:
 Als die Lade des Herrn ins Lager kam, brach unter den Israeliten ein solcher Jubelsturm los, dass davon die Erde dröhnte. Der Lärm drang bis zu den Philistern. »Was ist das für ein lauter Jubel im Lager der Hebräer?«, fragten sie einander. Als sie erfuhren, dass die Lade des Herrn im Lager Israels angekommen war bekamen sie Angst. »Jetzt sind wir verloren!«, sagten sie. »Ihr Gott ist zu ihnen ins Lager gekommen. Das hat es noch nie gegeben Wer kann uns vor solch einem mächtigen Gott schützen? Das ist doch derselbe Gott, der die Ägypter in der Wüste vernichtet hat!«
Jubel auf der einen, Panik auf der anderen Seite! Aber was so ein echter Philister war, der ging eher mit fliegenden Fahnen unter als zu fliehen. Und so stellten sie sich dem Kampf und fügten - oh Wunder - den Israeliten eine weitere schwere Niederlage zu. 
   Die Philister brachten die Bundeslade, die sie erbeutet hatten, von Eben-Eser nach Aschdod in den Tempel ihres Gottes Dagon und stellten sie neben dessen Standbild auf.
Klare Sache! Ihr Gott Dogan hatte sich - vermeintlich - als der Stärkere erwiesen und erhielt die Bundeslade nun als Dankesgeschenk. So weit, so schlecht! Denn nun nahm die ganze Geschichte eine unerwartete Wendung:
 Als die Leute von Aschdod am nächsten Morgen in den Tempel kamen, war das Standbild Dagons umgestürzt und lag mit dem Gesicht zur Erde vor der Lade des Herrn. Sie stellten es wieder an seinen Platz;
 doch auch am folgenden Morgen lag das Bild Dagons vor der Lade des Herrn am Boden. Aber nur der Rumpf war von Dagon übrig geblieben; sein Kopf und die beiden Hände waren abgebrochen und lagen auf der Türschwelle ...
  Auch die Leute von Aschdod und den umliegenden Dörfern bekamen die Macht des Herrn zu spüren. Er strafte sie mit schmerzhaften Beulen.
Da sagten sie: »Die Lade des Gottes Israels muss fort! Seine Hand lastet zu schwer auf uns und auch unseren Gott Dagon trifft sie hart.«
Ich sage es mal auf neudeutsch: Die Philister erkannten einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Bundeslade und unheilvollen Geschehnissen ... und wollten die Bundeslade so schnell wie möglich wieder los werden:
  »Bringt sie nach Gat«, rieten ihnen die versammelten Fürsten; und so wurde die Lade dorthin gebracht.
Aber als sie dort war, ließ der Herr auch die Leute von Gat seine Macht spüren. Er plagte sie alle, Vornehme wie Geringe, mit schmerzhaften Beulen, sodass eine gewaltige Panik entstand.
Da schickten sie die Lade Gottes weiter nach Ekron. Als sie dort ankam, schrien die Leute auf: »Jetzt haben sie die Lade des Gottes Israels zu uns gebracht! Sie wollen uns noch alle umbringen!«
 Sie riefen die Philisterfürsten zusammen und forderten: »Schafft die Lade des Gottes Israels fort! Schickt sie wieder hin, wo sie hergekommen ist, sonst wird sie uns und unsere Familien noch umbringen.« In der Stadt herrschte Todesangst, denn alle ihre Bewohner hatten unter der strafenden Macht Gottes schwer zu leiden.
Auch wer mit dem Leben davonkam, war mit Beulen bedeckt und die Menschen schrien zum Himmel um Hilfe.
Nach sieben chaotischen Monaten wurde die Bundeslade zusammen mit Geschenken den Israeliten zurückgeschickt. Und es kehrte wieder Ruhe ein im Lande der Philister.
   Ob sie nach diesen Erfahrungen wohl etwas mit dem Begriff Gegenwart Gottes anzufangen wussten? 



Donnerstag, 2. März 2017

Franz von Assisi: Umkehr von einem falschen Weg

 Das älteste, noch zu Lebzeiten entstandene Bild Franziskus’ von Assisi,Fresko im Sacro Speco in Subiaco

Franz von Assisi (1181-1226) war als Sohn eines wohlhabenden Tuchhändlers in seiner Jugend keineswegs dem vergnüglichen und luxeriösem Leben abgeneigt. Zeit und Geld standen ihm reichlich zur Verfügung. Auch lockte ihn der militärische Ruhm. Er wollte Ritter werden. Aber wie so oft im Leben kam dann alles ganz anders.

Er geriet 1202 bei einer kriegerischen Auseinandersetzung in Gefangenschaft, wurde sehr krank und bekehrte sich zum christlichen Glauben. 1203  kam er gegen Zahlung eines hohen Lösegeldes frei und konnte nach Assisi zurückkehren.

Normalerweise sollte man denken: "Versuch macht klug!", aber Franz hatte seinen Traum von ritterlichem Ruhm noch nicht ganz ausgeträumt. 1205 schloß er sich einem Kriegszug nach Süditalien an. Aber auf dem Weg dahin befahl nachts im Traum eine Stimme das Soldatenleben aufzugeben. Franz gehorchte und kehrte nach Assisi zurück.

Jetzt mag mancher denken, dass dies einfach nur ein seelischer Vorgang war, der Franz zur Umkehr gebracht hat. Also diese Stimme im Traum nicht wirklich real, sondern lediglich ein Produkt seines Unterbewusstseins war.

Obwohl so etwas natürlich theoretisch denkbar ist, möchte ich dem aber doch widersprechen. Ich habe einige Male in meinem Leben eine "Stimme(aus dem Off)" vernommen, und dies war jedes Mal a) völlig unerwartet b) glasklar wahrnehmbar c) sehr persönlich/direkt  und d) zielführend/wahr.  Hier ein kleines Beispiel: Eine überraschende Frage (hier anclicken)

Nach einer Schlacht zwischen Assisi und Perugia bei Collestrada 1202 wurde er über ein Jahr in Perugia festgehalten und litt während seiner Gefangenschaft an einer schweren Krankheit, die ihn zu seiner Bekehrung führte.Auf dem Weg vernahm er im Traum eine Stimme, die ihn fragte, ob er dem irdischen oder dem himmlischen Herrn dienen wollte

Dienstag, 28. Februar 2017

Bekehrung durch einen Bibelvers


Der bekannte Erweckungsprediger Jonathan Edwards (18. Jahrhundert) erlebte im Alter von 18 Jahren seine persönliche  Erweckung folgendermaßen:
„Die Erfahrung jener inneren Wonne an Gott und an den Dingen Gottes, in denen ich mich seither so oft befunden habe, geschah, als ich die Worte las: 'Dem König der Zeitalter aber, dem unverweslichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.' (1. Tim. 1,17).
Als ich diese Worte las, drang ein Empfinden der Herrlichkeit der Gottheit in meine Seele; es war dies ein neues Empfinden, das sich gänzlich von allem unterschied, was ich je gekannt hatte. Nie waren mir irgendwelche Worte der Bibel so vorgekommen wie diese. Ich dachte bei mir, wie herrlich dieses göttliche Wesen ist und wie glücklich ich sein müsste, könnte ich mich dieses Gottes erfreuen und, in Ihn gehüllt, zu Ihm in den Himmel hinaufgenommen werden, um gleichsam auf ewig von Ihm verschlungen zu werden.“
Jonathan Edwards: Memoirs
Bekehrungserlebnisse sind immer ganz persönlicher Natur und können nur ahnungsvoll nachvollzogen und verstanden werden. Aber diese innere Erleuchtung  durch ein Bibelwort ist kein Einzelfall. So ähnlich geschah es auch bei Augustinus (354 -430):
 Im selben Jahr geriet Augustinus in eine intellektuelle, psychische und körperliche Krise, worauf er seinen Beruf aufgab . Die Wende brachte am 15. August 386 eine  religiöse Erfahrung Im Zustand religiöser Unruhe und Ungewissheit verließ er das Haus, in dem er in Mailand zu Gast war, und ging in den Garten, gefolgt von Alypius. Dort wurde ihm sein Elend bewusst, er brach in Tränen aus.
Er entfernte sich von Alypius, legte sich weinend unter einen Feigenbaum und sprach zu Gott. Plötzlich vernahm er eine Kinderstimme, die immer wieder rief: „Nimm, lies!“ . Da ihm Ähnliches über Antonius, den Einsiedler aus der Wüste, bekannt war, verstand er: Gott befahl ihm, ein Buch aufzuschlagen und die Stelle zu lesen, auf die sein Blick als erste fallen würde.
 Er kehrte zu Alypius zurück, schlug die Seiten mit den Paulusbriefen auf und las: „Nicht in Fressen und Saufen, nicht in Wollust und Unzucht, nicht in Hader und Neid, sondern ziehet den Herrn Jesus Christus an und pflegt das Fleisch nicht zur Erregung eurer Lüste“ (Römer 13,13–14). Da erlangte er Gewissheit. Denn der Vers  traf voll in seine damalige Lebenssituation hinein!
Und wie war es bei Luther (16. Jahrhundert)? Auch hier bewirkte ein Bibelvers aus dem Römerbrief die Wende : 
Die seelische Verfassung des Theologen gipfelte in der verzweifelten Frage: Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Oder anders ausgedrückt: Was muss ich denn noch tun und lassen, um vor Gott gerecht zu sein? Da studierte er im Turmzimmer seines Wittenberger Klosters den Brief des Paulus an die Römer; und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen:
"Denn wir sind der Überzeugung, dass der Mensch gerecht wird durch Glauben, unabhängig von Werken des Gesetzes." (Römer 3,28)

Oswald Smith: Die voraussetzbare Gerechtigkeit Gottes


Gerecht ist der Herr; mein Fels ist er, an ihm ist kein Unrecht (Psalm 92,16)
 

Der kanadische Erweckungsprediger Oswald Smith (1889 - 1986 ) war zutiefst davon überzeugt, dass die Mission unter den Nicht-gläubigen und Andersgläubigen die Hauptaufgabe der christlichen Gemeinden sei.
"Die ganze Bibel lehrt uns, dass die Menschen ohne Christus verlorengehen und dass ihre einzige Hoffnung und Errettung allein im Evangelium liegt" ( S. 109 aus "Glühende Retterliebe")
Wer sich so klar positioniert, sollte sich über Widerspruch nicht wundern. Ein häufig vorgebrachter Kritikpunkt betraf die Gerechtigkeit (und Güte) Gottes. Diesen Kritikern hielt Smith entgegen:
Aber das hältst du für ungerecht. Du kritisierst Gott! Du denkst , dass ein Gott der Liebe so etwas ( das Verlorengehen") nicht zulassen oder erlauben würde. ... Mein lieber Freund, du kannst mit all diesen Fragen zur Ruhe kommen in dem einen großen Wort: "Sollte der Richter des ganzen Erdkreises nicht recht handeln?" (1. Mose 18,25)
Und in der Tat wäre es kaum vorstellbar, dass - bei Kenntnis aller Fakten und Zusammenhänge - am Ende die Ungerechtigkeit Gottes zutage treten würde:
Wenn ich dann dereinst schauen (verstehen) werde wie ER gehandelt hat, dann werde ich mit voller Überzeugung sagen können: "Es war richtig und gerecht!"
Smith trifft da auch ungefähr meine Position. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man tatsächlich über Jesus in eine dauerhafte Verbindung mit Gott gelangen kann. Und es erscheint mir aufgrund dieser Erfahrung mehr als offensichtlich, dass es wirklich ein Verlorensein - biblisch gesehen Folge eines Sündenfalls - gibt, aus dem man sich erretten lassen muss. 
   Das wirklich alles in der Tiefe zu verstehen, dies maße ich  mir -  ähnlich wie Smith - nicht an. Aber ähnlich wie er setze ich auch mein unbedingtes Vertrauen in die Gerechtigkeit Gottes. Und sehe die Notwendigkeit der Mission:





Montag, 27. Februar 2017

Jonathan Edwards: Die drohende ewige Verdammnis

 


„Ihr alle, die ihr die große Wandlung des Herzens noch nicht erlebt habt, welche die gewaltige Kraft des Geistes Gottes in euren Seelen zu bewirken vermag; ihr alle, die ihr also noch nicht zum zweiten Male geboren und damit zu neuen Kreaturen geschaffen wurdet, die ihr also noch tot seid in euren Sünden und noch nicht in das neue, bisher noch unbekannte Licht und Leben emporgehoben wurdet, ihr alle seid noch in den Händen eines zornigen Gottes. ... Es ist nur sein bloßer Wille, der euch in diesem Moment davor bewahrt, vom ewigen Verderben verschlungen zu werden.“
Dies ist der Auszug aus einer berühmten Predigt (Sünder in den Händen eines zornigen Gottes), die Jonathan Edwards im Juli 1741 in Anfield (USA) hielt.    Jener Edwards hatte mit seinen evangelistischen Verkündigungen maßgeblichen Anteil an den frühen Erweckungsbewegungen des 18.Jahrhunderts in den USA ( "Great Awakening") . Viele Menschen bekehrten sich aufgrund seiner Predigten zum Glauben an Jesus.
 Heutzutage ist es ja eher verpönt Nichtgläubigen mit  ewigen Verdammnis ( oder "Auslöschung") zu drohen, aber biblisch gesehen ist es durchaus begründet. Wie man zum Beispiel an der folgenden Textpassage sehen kann:
 Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.
 Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er hat nicht geglaubt an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes (Johannes 3,16-18)
Nun ist es ja in gewissen Kreisen sehr beliebt sich über eine solche Weltsicht aufzuregen oder lustig zu machen. Oder gar zu argumentieren, dass eine solche Auslese - in ihren Augen - zutiefst ungerecht und unbarmherzig, und somit unglaubwürdig sei. Lediglich Angstmacherei um Menschen zu Gläubigen zu machen.
 Aber wie sagte Edwards: ihr alle, die ihr also noch nicht zum zweiten Male geboren und damit zu neuen Kreaturen geschaffen wurdet, die ihr also noch tot seid in euren Sünden und noch nicht in das neue, bisher noch unbekannte Licht und Leben emporgehoben wurdet
Als verlorener Sünder habe ich 1985 diese verwandelnde Kraft Gottes und Neugeburt ("zweite Geburt") erlebt. Es ist tatsächlich so, dass man auf einmal mit großer Klarheit erkennt, wie wahr die christliche Botschaft ist: Neuanfang


Mittwoch, 25. Januar 2017

Die große Erweckung (1): Das biblische Urmodell



Great Awakening (engl. für „Große Erweckung“) ist die Sammelbezeichnung für eine Reihe großer protestantischer Erweckungsbewegungen, die sich seit den 1730er Jahren in den britischen Kolonien in Nordamerika bzw. den Vereinigten Staaten ereigneten.(Wikipedia)
Kurz gesagt fanden Massenveranstaltungen unter freiem Himmel statt, in denen Umkehr, Busse und radikale Nachfolge Jesu gepredigt wurden. Zigtausende fanden in solchen Veranstaltungen zum Glauben und einer radikalen Lebensveränderung.

Eine  Art biblische Urmodell für eine solche Erweckung finden wir in der Apostelgeschichte:
5 Philippus aber kam hinab in die Stadt Samariens und verkündigte ihnen Christus.
6 Und das Volk neigte einmütig dem zu, was Philippus sagte, als sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat.
7 Denn die unreinen Geister fuhren aus vielen Besessenen aus mit großem Geschrei, auch viele Gelähmte und Verkrüppelte wurden gesund gemacht;
8 und es kam große Freude auf in jener Stadt. ...
Als sie aber den Predigten des Philippus von dem Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi glaubten, ließen sich taufen Männer und Frauen. 
Was aber genau in jenen Erweckungen des 18. Jahrhunderts geschah, werden wir in den nächsten Folgen sehen

Fortsetzung folgt


Donnerstag, 5. Januar 2017

Alles nur purer Zufall? (5): Die Bafög-genehmigung



Durch eine unglaubliche Fügungskette war ich nun schon in die Bibelschul-Nähe gelangt. Alles hing nun wirklich davon ab, dass der Amtsleiter mir das Bafög auch gewährte.
 „Allerdings“, fuhr mein Gegenüber fort, „müssten Sie mich noch überzeugen, dass die Gründe für die Nichtbeendigung ihres Studiums schwerwiegend genug sind! Denn nur dann kann ich Ihrem Antrag zustimmen!“ Er schwieg und schaute mich erwartungsvoll an.
     Ich begriff, dass ich jetzt eine einmalige Chance erhalten hatte. Einen kurzen Augenblick sammelte ich meine Gedanken. Dann begann ich zu erzählen von meinen Schwierigkeiten in meinem Anerkennungsjahr, die letztendlich zum Bruch mit der Leitung des Jugendclubs geführt hatte. „Sie sehen“, sagte ich,“ dass am Ende mein Glaube und die Arbeit unvereinbar waren. Es ging einfach nicht mehr!“
Die Situation war wirklich stand wirklich spitz auf Kopf. Eine reine Ermessensentscheidung. Wie schon bei allen vorherigen Elementen der Fügungskette konnte sofort mein Traum beendet sein
  Er hatte seine Hände während meines Erzählens  wie zum Gebet gefaltet unter seinem Kinn gehalten. In dieser Pose verharrte er auch jetzt noch einen Moment. Seine Miene verriet keine Regung. Dann plötzlich senkte er dir Hände, lächelte mich freundlich an und sagte: „Sie haben mich überzeugt! Wir werden ihre theologische Ausbildung bafögmäßíg fördern. Die ersten beiden Jahre ohne, das dritte Jahr mit Rückforderung. Aber erst wenn Sie in Lohn und Brot sind!“ Er stand auf, reichte mir die Hand und sagte: „Alles Gute auf Ihrem weiteren Lebensweg."
Die Würfel waren gefallen ... auch diese Hürde war genommen worden. Mein Traum stand nun kurz vor seiner Erfüllung. Allerdings ahnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass es eines weiteren Wunders bedurfte, um vielleicht das letzte und vielleicht größte Hindernis noch zu beseitigen

Quelltext: Mein wundersamer Weg auf eine Bibelschule